Was denken Sie?

Was ver­binden Sie mit dem Begriff „behindert“?

Be­hin­derungen gibt es unzählige. Sie tragen eine Brille? Dann sind Sie seh-behindert, um es genau zu sagen. Eine Geh-Be­hin­derung fällt auf, wenn ein Mensch mit Gehhilfe geht oder humpelt. Doch ist es das, was Ihnen einfällt, wenn Sie spontan an einen Menschen mit Be­hin­derung denken? Dann ist es doch eher die- oder derjenige, der eine geistige, irreversible Be­hin­derung hat. Jemand, dem man ansieht und anmerkt, dass etwas nicht der so genannten „Norm“ entspricht, weil er nicht gut sprechen kann, sich anders bewegt, anders aussieht.

„In der internationalen Politik – und damit auch in der Entwicklungszusammenarbeit – setzt sich zunehmend eine „soziale“ Definition von Be­hin­derung durch. Demnach zeichnet sich Be­hin­derung weniger durch individuelle Eigenschaften wie zum Beispiel körperliche Beeinträchtigungen aus, sondern vielmehr durch Barrieren in der Umwelt und durch negative Einstellungen bei den Mitmenschen. Diese ver­hindern, dass Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Kurz: Man ist nicht behindert, man wird behindert.“ (Quelle: BMG)

Wie und wo leben Menschen mit Be­hin­derung?

In der Betreuung der Leben und Wohnen Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss gGmbH leben rund 300 Menschen mit den unterschiedlichsten geistigen und körperlichen Be­hin­derungen. Diese Menschen leben nach ihren individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten, die sich von dem Leben anderer Menschen nicht unbedingt unterscheiden. Es gibt Wohngemeinschaften junger Erwachsener oder Paaren. Im gemeinschaftlichen Wohnen werden Menschen betreut, für die eigenständiges Wohnen nicht (mehr) möglich ist, da sie dauerhafte, intensivere Unterstützung benötigen.

Was und wo arbeiten Menschen mit Be­hin­derung?

Die Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss beschäftigt in ihren VARIUS Werk­stätten rund 700 Menschen mit Be­hin­derung. Diese Menschen arbeiten je nach ihren Möglichkeiten, Fähigkeiten und Interessen in vielseitigen, unterschiedlichen Bereichen, zum Beispiel in der Metallverarbeitung, Schreinerei, Großküche oder Garten- und Landschaftspflege. Sie würden vielleicht überrascht, beeidruckt sein, wenn Sie diese Werk­stätten und die Arbeitsmöglichkeiten sehen – denn sie sind absolut auf dem Niveau von Unternehmen auf dem freien Arbeitsmarkt.