LebensGeschichte

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Ursprung und Entwicklung der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss e.V.

Die „Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Be­hin­derung Kreis Neuss e.V.“ wird im Jahr 1960 unter Federführung des damaligen Sonderschulhauptlehrers Rudolf Obholzer gegründet. Ziel dieser Elterninitiative ist es damals, die Entwicklungsmöglichkeit und die Lebenssituation von Kindern mit geistiger Be­hin­derung und ihrer Familien zu ver­bessern.

In den ersten Jahren ist der Vorstand intensiv damit beschäftigt, die Ziele und den Zweck des Ver­eins in der Bevölkerung bekannt zu machen und die Finanzierung der ver­schiedenen Aufgaben sicher zu stellen. Eine erste Einrichtung ist die heil­päda­gogische Beratung, die heutige Früh­förde­rung. Sie wird im Jahr 1962 in Hochneukirch gegründet. Drei Jahre später, im Juni 1965, wird die erste Anlernwerkstatt in der ehemaligen katholischen Volksschule in Otzenrath eröffnet. In kurzen Abständen entstehen weitere Werk­stätten in Barrenstein und Wevelinghoven.

1972 wird die „Werk­statt für Behinderte“ (WFB) in Hemmerden bezogen, im gleichen Jahr folgt die Einrichtung eines Sozialdienstes, aus dem die heutigen Ambulanten Hilfen hervorgehen. Im Jahr 1974 eröffnet der Ver­ein einen Kindergarten in Wevelinghoven, der Vorläufer des heutigen Familien­zentrums Blumenwiese in Elsen. Zeitgleich entsteht das erste Wohnhaus für Menschen mit Be­hin­derung in Gustorf. In Hochneukirch wird eine Jugendstilvilla zu einer weiteren Wohneinrichtung umgebaut, 1981 ziehen die ersten Klienten dort ein.

Nach einigen Jahren der Ruhe und Konsolidierung entwickelt sich der Ver­ein in den neunziger Jahren weiter. 1991 entstehen erste betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Be­hin­derung in Gustorf und Neukirchen. Ein Jahr später ziehen die ersten Klienten in das Wohnhaus Neukirchen. Im Jahr 1994 entsteht auch in Wevelinghoven eine Wohngemeinschaft. Die folgenden Jahre sind geprägt von Neueröffnungen ver­schiedener Einrichtungen, dem Wohnhaus in Kaarst-Vorst (1995) folgt die „Burg“ in Wevelinghoven (1996), im gleichen Jahr wird eine weitere Wohngemeinschaft in Otzenrath gegründet. Mit der Eröffnung des Wohnhauses Nievenheim1998 entsteht die sechste Wohneinrichtung des Ver­eins.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends wird das „Betreute Wohnen“ als neue Wohnform eingeführt. Im Betreuten Wohnen leben Menschen allein oder in Wohngemeinschaften in ihren eigenen Wohnungen und erhalten eine bedarfsorientierte Unterstützung von Betreuern. Im gleichen Jahr übernimmt der Ver­ein den städtischen Kindergarten „An der Sud“. Die bis dahin mit vier Gruppen geführte Kinder­tages­stätte wird in den schon bestehenden Kindergarten integriert und behindertengerecht für insgesamt acht Gruppen umgebaut.

Durch eine Erweiterung des Wohnhauses in Neukirchen im Jahr 2001 können dort zehn neue Klienten einziehen. Ein Jahr später wird die Einrichtung in Kaarst-Büttgen fertig gestellt, die als Wohnhaus für Menschen mit Be­hin­derung im Rentenalter konzipiert ist. Auch ein Neubau des Wohnhauses für Kinder und Jugendliche mit 24 Plätzen fällt in das Jahr 2002, am 1. April 2003 wird es in Greven­broich-Elsen eröffnet. Um Menschen mit Be­hin­derung noch professioneller zu unterstützen, wird im Herbst 2004 die Kontakt-, Beratungs- und Koordinierungsstelle (KoKoBe) ins Leben gerufen.

Im Jahr 2009 beginnen die Planungen, aus dem Ver­ein zwei Tochtergesellschaften auszugründen. Für den Werk­stattbereich werden die VARIUS Werk­stätten (ehemals: WFB Hemmerden) unter dem Dach des Ver­eins im Jahr 2010 zur gemeinnützigen GmbH. Alle Wohneinrichtungen und Mitarbeiter des Ver­eins werden am 1. Juli 2010 in die „Leben und Wohnen gGmbH“ übergeleitet. Der Ver­ein ändert seinen Namen in „Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss e.V.“ und wirkt als politischer Interessenvertreter für Menschen mit geistiger Be­hin­derung.

Als sich im Jahre 2021 die Möglichkeit ergibt, die Trägerschaft einer Einrichtung zur Pflege und Betreuung alter Menschen in Greven­broich Gustorf zu übernehmen, gründet die Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss e.V. als Hauptgesellschafter die „Lebenshilfe Campus gGmbH“ und übernimmt das Seniorenstift Gustorf. Die Vision ist es, Menschen im Alter inklusiv und individuell zu ver­sorgen und zu betreuen, egal ob Menschen mit oder ohne Be­hin­derung.

Inklusion bedeutet für uns, miteinander auf Augenhöhe zu leben und zu arbeiten. Um diesen Gedanken zu fokussieren, wird im Juni 2022 die „TeamWerk gGmbH" als Inklusionsunternehmen der Lebenshilfe Rhein-Kreis Neuss gegründet. Dort arbeiten Menschen mit und ohne Be­hin­derung im Bereich Garten- und Landschaftspflege zusammen.

Wir entwickeln uns weiter...

Die Geschichte geht weiter. Auch für uns. Das Gebäude der Kita „Blumenwiese“ und unserer Früh­förde­rung hat im Sommer 2022 hat sich vom alten Gebäudeteil ver­abscheidet und wurde durch einen Anbau erweitert. In den neuen Räumlichkeiten finden einige Kita-Gruppen nun Platz, ebenso sind die Offenen Hilfen in das Gebäude eingezogen.

Aktuell planen wir, voraussichtlich bis Anfang 2024, den Umzug unserer Ver­waltung in einen Neubau in Greven­broich.

Auch für das Seniorenstift Gutsorf gibt es Überlegungen zur Modernisierung des Hauses und des Konzeptes – wir möchten dort eine Begleitung für alte Menschen mit und ohne Be­hin­derung schaffen, einen Platz zum Zusammenkommen unterschiedlicher Menschen, Kulturen und Bedürfnisse.